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Beim Recycling entstehen sogenannte Sekundärrohstoffe, die in der Regel nicht dieselbe Qualität haben wie Primärrohstoffe. Außerdem liegen die Rückgewinnungsraten etwa bei Elektroaltgeräten nur bei 30 %. Deshalb muss eine ernsthafte Kreislaufwirtschaftspolitik Re-Use, also die längere Nutzung eines Produkts, höher werten als das Recycling. Recycling wird erst im zweiten Schritt wichtig, wenn Re-Use nicht mehr sinnvoll ist, so lautet die eindeutige Position von RepaNet. Dies bestätigen auch drei neue Studien in der RepaThek. Außerdem finden Sie in diesem Monat in der RepaThek eine Studie zum ökologischen Fußabdruck von Kleidung und ein noch immer aktuelles Buch von Niko Paech.

„The economics of recycling revisited: Less might be more“, Studie von Heinz-Georg Baum & Gernot Pehnelt, 2017

Die Autoren zeigen auf, dass Recycling kein Ziel, sondern eine Option der Kreislaufwirtschaft sein soll. Denn der zusätzliche Nutzen durch eine Erhöhung der Recycling-Rate, monetär wie ökologisch, nimmt stark ab. Wenn Sekundärrohstoffe preislich nicht konkurrenzfähig ist, sollte dies nicht durch Subventionen behoben werden. Hier geht es zum RepaThek-Eintrag und Download.

„The social benefits of WEEE re-use schemes. A cost benefit analysis for PCs in Spain“, Studie von Xose Manuel González, Miguel Rodríguez & Yolanda Pena-Boquete, 2017

Durch Lebenszyklusanalysen konnte bereits mehrfach bewiesen werden, dass Re-Use, bzw. die Verlängerung der Nutzungsphase, die Umweltauswirkungen des gesamten Lebenszyklus minimieren kann. Doch rechnet sich dieser Aufwand im Vergleich zu Recycling? Das untersuchten die AutorInnen anhand von Computern in Spanien. Hier geht es zum RepaThek-Eintrag.

„Elektrokleingeräte – Von der Sammlung zur Sekundärressource“, Studie von Nicole Unger, Peter Beigl & Stefan Salhofer, 2017

Der Konsum an Elektrokleingeräten steigt in Österreich und der EU laufend. Wegen ihrer wertvollen Bestandteile sind Elektroaltgeräte eine wichtige Sekundärrohstoffquelle. Jedoch bereitet schon die Sammlung Probleme und das Recycling hat Grenzen, etwa Elektrokleingeräte werden im Aufbau immer komplexer und für manche Stoffe gibt es grundsätzlich noch keine effiziente Recycling-Lösung. So liegen die Rückgewinnungsraten für Elektroaltgeräte bei etwa 30 %. Daher müssen Re-Use und Sharing-Modelle gefördert werden, und die Hersteller durch Verlängerung der Lebensdauer bzw. Reparierbarkeit ihrer Produkte mitwirken. Hier geht es zum RepaThek-Eintrag und Download.

„Mapping clothing impacts in Europe: the environmental cost“, Studie von Sarah Gray, WRAP, 2017

In diesem Studienbericht veröffentlicht WRAP, quasi das britische „Umweltbundesamt“, das sich für die Kreislaufwirtschaft einsetzt, eine ganzheitliche Analyse des europäischen Textilhaushalts und seines ökologischen Fußabdrucks. Entstanden ist die Studie im Rahmen des Projektes „European Clothing Action Plan“ (ECAP). Die InitiatorInnen schlussfolgern aus ihrer Untersuchung, dass es aus der Sicht des Umweltschutzes sinnvoll ist, die Kreislaufwirtschaft für Textilien verstärkt zu fördern. Die Analyse von WRAP bestärkt auch RepaNets Engagement für Textilkreislaufwirtschaft. Hier geht es zum RepaThek-Eintrag und Download.

„Befreiung vom Überfluss. Auf dem Weg in die Postwachstumsökonomie“, Buch von Niko Paech, 2012
Das BIP, ein Maß für das Wohlbefinden einer Gesellschaft oder ein Maß für ökologische Zerstörung? Können „grünes“ Wachstum und nachhaltiger Konsum funktionieren? Diesen Fragen geht der deutsche Volkswirt Niko Paech in seinem bekanntesten Werk nach und macht realistische Vorschläge für ein neues Wirtschaftssystem. Re-Use, Reparatur, Selber machen und Produkte so lange wie möglich zu nutzen spielen dabei eine zentrale Rolle. Hier geht es zum RepaThek-Eintrag.

Alle Beiträge finden Sie auch in der RepaThek unter der jeweiligen Jahreszahl.