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VertreterInnen der RREUSE-Mitglieder und interessierte ExpertInnen diskutierten im Juni in Zagreb die Zukunft des Re-Use von Textilien in ihren jeweiligen Ländern und in Europa. Ein Erfolgsmodell stammt aus dem belgischen Flandern. Matthias Neitsch von RepaNet berichtete von den österreichischen sozial-ökonomischen Betrieben, die im Jahr 15.500 Tonnen Kleidung sammeln.

Am 28. Juni luden der kroatische Partner von RREUSE Humana Nova und der europäische Dachverband RREUSE zu einer internationalen Konferenz in Zagreb mit dem Schwerpunkt „Wiederverwendung von Textilien in der Kreislaufwirtschaft“. Eingeladen waren unter anderem die Partnerorganisationen. Alle vorgestellten Bewegungen und Projekte gehören zum europäischen RREUSE Netzwerk mit 29 Mitgliedern. Das Ziel der Konferenz war, sich über die Grenzen hinweg auszutauschen und die aktuelle Situation, unterschiedliche Erfahrungen und Empfehlungen für Re-Use zu diskutieren.

Eröffnet wurde die Konferenz vom kroatischen Staatssekretär des Ministeriums für Umwelt und Energie, einem Vertreter der der Stadt Zagreb und dem slovenischen Staatssekretär.

Für die belgische Region Flandern stellte die Organisation KOMOSIE das von ihr entwickelte Netzwerk von Zentren für die Wiederverwendung mit der Dachmarke De Kringwinkel, das derzeit insgesamt 30 Sortieranlagen und 135 Filialen mit jährlich 5 Millionen KundInnen und einem Jahresumsatz von mehr als 50 Millionen Euro betreibt und 72.000 Tonnen an Re-Use-Material sammelt. Das belgische Geschäftsmodell bietet 5.426 Arbeitsplätze und zeigt ein erhebliches Potenzial für die Förderung von Re-Use in ganz Europa auf.

Matthias Neitsch von RepaNet stellte das Beispiel der Wiederverwendung von Textilien in Österreich vor. Hier sammeln 14 sozial-ökonomische Betriebe 15.500 Tonnen Textilien, wovon 12.500 Tonnen auf neun RepaNet-Mitglieder entfallen. Zusammen mit den privaten Sammlern werden in Österreich jährlich 35.000 Tonnen Textilien gesammelt. Aber trotz dieser enormen Menge landen immer noch geschätzte 71.000 Tonnen im Restmüll und stehen folglich nicht für die Wiederverwendung zur Verfügung. RepaNet und seine Mitglieder möchten mit einer besseren Kleidersammlung mehr regionale Wertschöpfung und Arbeitsplätze für Benachteiligte schaffen, sowie Geld für soziale Projekte genieren und dabei den Marktanteil der sozialen Re-Use-Betriebe erhalten bzw. erhöhen. Dafür will RepaNet die Gemeinden an Bord holen, die in erster Linie für die Abfallsammlung zuständig sind. (Zur Präsentation)

Anschließend an die Konferenz besichtigten die Konferenzteilnehmenden das erste kroatische Re-Use-Zentrum in Prelog (RepaNet hat berichtet) und die Textilsortierung und Näherei Humana Nova in Čakovec.

 

Weitere Infos:

Zum Artikel von Humana Nova (Kroatisch)

Programm der Konferenz auf RREUSE (Englisch)

RREUSE Mitglieder

De Kringwinkel: 5 kg Re-Use-Ware pro EinwohnerIn in Flandern verkauft

RepaNet Präsentation: Re-Use von Textilien in Österreich

Erstes Re-Use-Zentrum in Kroatien