Der 1984 gegründete sozialökonomische Betrieb „Ho & Ruck“ in Innsbruck betreibt neben Transportservice (Übersiedelungen, Entrümpelungen, Wohnungsauflösungen), Möbelwerkstatt, und Annahmestelle für wiederverwendbare Dinge vor allem einen großen und ansprechend gestalteten Gebrauchtwarenmarkt, der so ziemlich alles bietet, was man zum Einrichten der eigenen vier Wände braucht.

Inmitten von Möbeln, Hausrat, Kleingeräten, Heimtextilien, Schallplatten, Spielzeug und vielen anderen schönen Dingen kann der Kenner in einem der wahrscheinlich bestsortierten Buchantiquariate von Westösterreich auf Schatzsuche gehen. Ho & Ruck ist seit Beginn beim Aufbau des Re-Use-Netzwerkes Tirol beteiligt und ist Mitglied im TISÖB, dem Dachverband der sozialökonomischen Betriebe in Tirol. Hauptaufgabe ist die Integration von Langzeitarbeitslosen in den ersten Arbeitsmarkt.

2013 konnte erstmals in der jahrzehntelangen Unternehmensgeschichte die steigende Nachfrage nach gebrauchten Gütern nicht mehr zur Gänze aus den bisherigen Beschaffungskanälen gedeckt werden. Umso wichtiger wird künftig die neue Kooperation mit der Abfallwirtschaft über das Re-Use-Netzwerk Tirol, damit auch jene brauchbaren Gegenstände für ein „zweites Leben“ genutzt werden, die bisher über die stoffliche Recyclingschiene oder die Abfallbehandlung „vernichtet“ wurden. Erste Pilotversuche im Netzwerk geben Anlass zu Optimismus – im Rest- und Sperrmüll schlummern derzeit noch ausreichend Potentiale, um auch eine weiterhin steigende Nachfrage nach Gebrauchtgütern zu decken, gleichzeitig werden kommunale Entsorgungskosten gespart und Ressourcen geschont.

Mit 65 MitarbeiterInnen (davon 54 Transitkräfte) werden pro Jahr auf 1000m² Verkaufsfläche 43.000 KundInnen mit gebrauchten Produkten versorgt und 4.000 KundInnen mit Transportdienstleistungen. Damit wurden der Stadt Innsbruck geschätzte 1.500 t Sperrmüll erspart. Der Betrieb kann durch seine Steuer- und Abgabenleistung und die vermiedenen Abfallkosten und Sozialtransfers der Region unter dem Strich deutlich mehr Geld ersparen, als an Arbeitsmarkförderung hineinfließt. Bei einem Gesamt-Jahresumsatz von über 2 Mio Euro (mehr als die Hälfte aus Verkaufserlösen) bleibt somit als Ergebnis die Erkenntnis, dass sich ein sozialwirtschaftlicher Re-Use-Betrieb für die Region mehr als nur rechnet, und straft alle Kritiker Lügen, die behaupten, Re-Use sei unwirtschaftlich.

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