Screenshot aus dem Video zur PK © Timea Zadowsky (JETZT)

Gerät kaputt? Auf zur Reparatur! Wer will, dass Hersteller die frühzeitige Obsoleszenz ihrer Produkte nicht mehr in Kauf nehmen oder sogar absichtlich einbauen, muss Reparierbarkeit fordern und unterstützt am besten unabhängige, lokale Reparaturbetriebe, damit es auch in Zukunft noch SpezialistInnen gibt, die überhaupt etwas reparieren können. RepaNet-Mitglied R.U.S.Z hat eine Petition gestartet, die nun im Nationalrat thematisiert werden soll. Bitte unterzeichnen Sie jetzt die Petition!

Konkret wird in der Petition „Für den Schutz des heimischen Reparaturgewerbes, gegen die Vernichtung wertvoller Rohstoffe“ gefordert, dass die Mehrwertsteuer auf Reparaturleistungen und Re-Use-Produkte gesenkt wird und dass eine österreichweite Reparaturförderung nach dem Modell von Graz und Oberösterreich eingeführt wird.

„Der Trend zu kurzlebigen, irreparablen Wegwerfprodukten nimmt weiter zu. Geplante Obsoleszenz ist keine Verschwörungstheorie“, so R.U.S.Z-Geschäftsführer Sepp Eisenriegler bei der Pressekonferenz anlässlich der Einreichung der Reparaturpetition durch die Nationalratsabgeordnete Petra Bayr (SPÖ). „Mehr Reparieren bedeutet einen niedrigeren Ressourcenverbrauch und schützt so Mensch und Umwelt. Auch die Nachhaltigen Entwicklungsziele streben im Ziel 12 nachhaltige Produktions- und Konsummuster an, Reparieren leistet also auch einen Beitrag zum Erreichen der SDGs“, erklärt Bayr.

Reparaturjobs sind bedroht

Gemeinsam mit EU-Institutionen und europäischen Netzwerkpartnern setzt sich Eisenriegler dafür ein, dass spätestens ab 2025 ausschließlich langlebige, reparaturfreundlich konstruierte und re-use-taugliche Elektrogeräte angeboten werden dürfen. Damit es aber bis dahin noch jemanden gibt, der diese Geräte reparieren kann, müssen die Reparaturbetriebe und das Know-How erhalten bleiben. Allein zwischen 2005 und 2015 haben 600 Reparaturfachkräfte ihren Job verloren. Damit schwindet wertvolles Wissen und Auszubildende finden immer weniger attraktive Lehrstellen, so das R.U.S.Z in einer Aussendung.

Unterstützungserklärungen: Schutz des heimischen Reparaturgewerbes

Auch Sepp Schellhorn (NEOS), Daniela Holzinger-Vogtenhuber (JETZT) und die UMWELTBERATUNG unterstützen die Forderungen von Eisenriegler. Schellhorn betont, dass Reparaturen arbeitsintensive Dienstleistungen sind und deshalb die Lohnnebenkosten gesenkt werden müssen. Holzinger-Vogtenhuber sieht in der Petition die Chance, in Österreich Arbeitsplätze zu schaffen und für einen nachhaltigeren Umgang mit Ressourcen zu sorgen: „So können wir auch für die von der Regierung vergessenen älteren Arbeitslosen neue Formen der Beschäftigung fördern.“

RepaNet-Mitglied DIE UMWELTBERATUNG koordiniert das Reparaturnetzwerk Wien, dem über 80 privatwirtschaftliche Reparaturbetriebe angehören. Sie unterstützt die Forderung nach finanziellen Erleichterungen für Reparatur. „Wird ein Handy repariert, erspart das nicht nur das eigene Gewicht von rund 200 Gramm Abfall, sondern auch rund 75 Kilo Ressourcen, die für die Produktion eines neuen Gerätes notwendig wären. Eine vitale Reparaturwirtschaft ist Voraussetzung dafür, dass wir den Ressourcenverbrauch auf ein ökologisch verträgliches Maß reduzieren“, so Markus Piringer im Namen der UMWELTBERATUNG.

Hier können Sie weiterhin die Petition „Für den Schutz des heimischen Reparaturgewerbes, gegen die Vernichtung wertvoller Rohstoffe“ unterzeichnen.

Weitere Informationen …

Zur eingereichten Petition im Parlament

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