LURK-Forderungen an Umweltministerin (c) Thorben Wengert - pixelio-de
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Der Bundesverband der Second Hand Kaufhäuser Re-Use Deutschland forderte vor einigen Wochen die deutsche Bundesregierung auf, die Besteuerung von Unternehmen für Sachspenden abzuschaffen. Dies soll die unnötige Vernichtung von Waren einbremsen und diese stattdessen länger in Nutzung halten.

Wenn eine Firma unverkäufliche Ware an gemeinnützige, steuerbegünstigte Organisationen spenden möchte, dann wird in Deutschland bislang eine Umsatzsteuerzahlung fällig. Dasselbe gilt auch in Österreich. Für Firmen und Händler ist es dadurch nicht nur einfacher sondern auch günstiger, die Waren zu vernichten, als sie zu spenden. Ein klarer Fehler im System, müssen wir doch den Umstieg zu einer konsequenten Kreislaufwirtschaft bewältigen. Hier sollte also dringend eine Anpassung her. Dies forderte vor kurzem Re-Use Deutschland, die deutsche Schwesterorganisation von RepaNet: „Durch die komplizierten Steuerregeln für Sachspenden durch Unternehmen, werden immer noch viel zu viele gebrauchsfähige Waren und Produkte vernichtet, anstatt dass sie in den Wiederverwendungskreislauf kommen“, betont Claudio Vendramin, Vorsitzender von Re-Use Deutschland.

Diese Regelungen betreffen übrigens auch Retouren von Onlinehändlern, die einen immer größer werdenden Teil von unnötig vernichteten gebrauchsfähigen Waren und Produkten ausmachen. In Deutschland gab es vom 1.3.2020 bis zum 31.12.2021 angesichts der besonderen Belastung durch die Corona-Pandemie eine temporäre Aussetzung der Besteuerung. „Wir wollen eine Verstetigung der Ausnahme, um Ressourcen zu schonen und unnötige Abfallmengen vermeiden“, erklärt Claudio Vendramin, Vorsitzender von Re-Use Deutschland.

RepaNet unterstützt diese Forderung. Auch in Österreich sollte die Mehrwertsteuerpflicht für Sachspenden fallen. Dies würde Abfall vermeiden und dafür sorgen, dass Produkte länger in Verwendung gehalten werden. Zusätzlich würde die Großspendenakquise sozialwirtschaftlicher Re-Use-Betriebe erleichtert, was letztlich ihre gemeinnützigen Zielsetzungen und armutsgefährdete Zielgruppen unterstützt.

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