Leitfaden für die Vorbereitung zur Wiederverwendung

Erscheinungsjahr

2019

Organisation / AutorInnen

Bayrisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz

Basierend auf einer Studie des Instituts für Materials Resource Management der Universität Augsburg (Link zu Studie)

Kurzbeschreibung

In der oben erwähnten Studie wurde eine umfassende Re-Use-Potentialabschätzung ausgewählter Stoffströme in Bayern durchgeführt. Dabei wurden die Mengen, gegliedert nach Potentialstufen, erhoben. Diese definieren sich über die Qualität und den Beschädigungsgrund, bzw. die Möglichkeiten der Beschädigungsvermeidung. Daraus ergibt sich das maximale theoretische Potential. Dieses wird mittels einer Marktanalyse auf das realisierbare Potential eingegrenzt. Abschließend werden Handlungsempfehlungen gegeben. Insgesamt wurden aus der Studie wertvolle Erkenntnisse für die Praxis der Altstoffsammlung gezogen, welche im vorliegenden Leitfaden zusammengefasst werden.

Elektroaltgeräte (EAG) wiesen mit 33% die höchste Beschädigungsquote auf. Bis zu 60% der Beschädigungen würden sich durch eine schonende Handhabung der Altgeräte an den Sammelstellen vermeiden lassen. Faktoren wie das Alter und die Aufbereitungskosten der EAG mindern das realisierbare Potential für die Vorbereitung zur Wiederverwendung auf ca. 25%. Werden die Umweltauswirkungen über den gesamten Produktlebenszyklus miteinbezogen, ergibt die Umsetzung dieses Potentials erhebliche Einsparungen beim Treibhausgaspotential, beim Wasserverbrauch und in anderen Wirkungskategorien.

Kritisch für die Wiederverwendung von Gebrauchtmöbeln ist insbesondere deren mangelhafte Verfügbarkeit, welche sich durch das Gewicht ergibt. Um mehr Gebrauchtmöbel zu akquirieren, empfehlen die AutorInnen ein enges Netz von Sammelstellen und die Einrichtung von Holsystemen (Abholung aus Haushalten). Die Nachfrage nach Re-Use-Möbeln ist ausreichend groß, aber auch hier sind die Distanzen der größte Faktor. Daher wird eine stärkere Zusammenarbeit mit lokalen Re-Use-Betrieben empfohlen. Bis zu 40% der Gebrauchtmöbel könnten wiederverwendet werden.

58% der in Bayern gesammelten Alttextilien werden einer Wiederverwendung zugeführt. Dies geschieht durch eine Vielzahl von Akteuren, was zu einem stark ausgeprägten Wettbewerb und, laut Meinung der AutorInnen, zu einer guten Ausschöpfung der vorhandenen Re-Use-Potentiale führt. Die Empfehlungen beschränken sich auf Re-Use-Betriebe. Ihnen wird eine verstärkte Werbung nahegelegt, was die lokale Nachfrage erhöht. Themen wie die sinkende Qualität der Sammelware (Stichwort Fast Fashion) werden aber nicht thematisiert.

 

 

Keywords/Tags:

Altstoffsammlung, Alttextilien, Textilien, Kleidersammlung, Altkleidersammlung, Möbel, Gebrauchtmöbel, Second Hand, Bayern, EAG, Elektroaltgeräte, Elektrogeräte, Kommunal, Kommune, Potential, Textilien

Downloads/Link:

Link zum Volltext beim bayrischen Umweltministerium

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