Studie: Rundblick über das zweite Leben von Produkten – Re-Use in Frankreich

Erscheinungsjahr

2017

AutorInnen/Institution

ADEME/Agence de l’environnement et de la maîtrise de l’énergie (französische Agentur für Umwelt und Energiemanagement)

Kurzbeschreibung

Im ersten Teil der Studie werden güterspezifische Re-Use-Kreisläufe von Konsumgütern (Elektrogeräte, Textilien, Möbel etc.), Baumaterialien, wiederverwendbaren Verpackungen, Druckerpatronen und Toner sowie KFZ-Ersatzteile untersucht. Dabei wird die Aktivität der Akteure (sozialwirtschaftliche und konventionelle Betriebe, Privatpersonen, Webportale etc.) qualitativ untersucht sowie das Mengenaufkommen und die Umsätze bestimmt.

Die Konsumgüter wurden bereits in einer vorangegangen Studie 2014 untersucht. Hier konnte 2017 ein Mengenzuwachs beim Re-Use von ca. 30% festgestellt werden. Die neu hinzugekommenen Güter werden mehrheitlich von spezialisierten Betrieben der konventionellen Wirtschaft behandelt. Sozialwirtschaftlichen Betrieben wird nahegelegt sich in diesen Sektoren verstärkt einzubringen. Diese können seit dem Jahr 2010 ein Umsatz-Plus von 21% aufweisen. Die in Shops verkaufte Menge stieg um 14% und die Anzahl der Arbeitsplätze in Vollzeitäquivalenten blieb seit 2014 annähernd gleich. Überraschend ist, dass die konventionelle Wirtschaft 2017 einen ca. dreimal höheren Umsatz erzielte, fast viermal mehr Güter verkaufte und dabei aber 40% weniger Personen eine Beschäftigung bot. Besonders hervorgehoben wird außerdem der sprunghafte Anstieg der Konsumgüter, die online den Besitzer wechseln.

Im qualitativen Teil wird gezeigt, dass alle Akteure, die Re-Use betreiben, eine positive Mengen- und Umsatzentwicklung aufweisen können. Einzig die Zahl der Beschäftigten in sozialwirtschaftlichen Betrieben stagnierte. Hierzu werden einige Empfehlungen abgegeben. Anhand der neu erfassten Güter werden Potentiale aufgezeigt, wie die Organisationen selbstständig ihre Geschäftstätigkeit erweitern können. Von der Politik wird gefordert, dass Recyclingbetriebe nicht mehr bevorzugt behandelt werden. Es wird u.a. eine verringerte Mehrwertsteuer für gebrauchte Güter vorgeschlagen. Den sozialwirtschaftlichen Betrieben wird außerdem nahegelegt, sich besser zu vernetzen, ein besseres Supply-Chain-Management aufzubauen und die Qualität der angebotenen Güter, wenn möglich, zu erhöhen.

Keywords/Tags:

Arbeit, Beschäftigung, Frankreich, Geschäftsmodell, Re-Use-Produkt

Downloads/Link:

Gesamtbericht (191S) (Französisch) und Zusammenfassung (32S) (Französisch)

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