Ungehobenes Potential: Re-Use beim Gebäuderückbau Foto: BauKarussell

Im Auftrag des Umweltministeriums hat RepaNet eine Machbarkeits-Untersuchung zum Thema „Re-Use von ganzen Bauteilen aus dem Bausektor in Österreich“ erarbeitet. Zur Unterstützung der Umsetzung des Re-Use-Gebotes in der neuen Recycling-Baustoffverordnung fasst RepaNet erstmals in Österreich verfügbares Know-How und Expertise zusammen, um einen Ausgangspunkt für künftige Re-Use-Aktivitäten im Gebäuderückbau zu schaffen. RepaNet sieht hier insbesondere Chancen für benachteiligte Menschen am Arbeitsmarkt, die über soziale Integrationsbetriebe für neue Jobs im Gebäuderückbau eingesetzt und geschult werden könnten. Diesem Anliegen widmet sich auch das Projekt BauKarussell, an dem RepaNet beteiligt ist.

Der Baubereich bewegt die größten Massenströme sowohl auf der Ressourcenverbrauchs- als auch auf der Abfallseite. Dementsprechend gelten in diesem Bereich auch deutlich höhere Verwertungsziele in der EU-Abfallrahmenrichtlinie (70%). Österreich hat nunmehr in der Recycling-Baustoffverordnung auch das Thema Re-Use integriert, wobei es dazu in Österreich derzeit noch kaum verfügbare Erfahrungen gibt – es wird hier also Neuland betreten. RepaNet, unterstützt durch ExpertInnen der pulswerk GmbH, liefert in der nun vorliegenden Studie erste grobe Mengenpotentialschätzungen, einen Überblick über relevante Akteure sowie eine Zusammenfassung von österreichischen Expertenmeinungen und von einschlägigen Studien, Projekten und Publikationen aus ganz Europa.

Schätzungen aus anderen EU-Ländern gehen von signifikanten Mengen- und Arbeitsplatzpotentialen im Bereich Bau-Re-Use aus. Auf den Bau und die Nutzung von Gebäuden in der EU entfallen rund 50% aller unserer geförderten Werkstoffe und unseres Energieverbrauchs sowie ein Drittel unseres Wasserverbrauchs. Zudem ist der Gebäudesektor für rund ein Drittel aller Abfälle verantwortlich und mit Umweltbelastungen verbunden, die in verschiedenen Phasen des Lebenszyklus eines Gebäudes auftreten, etwa bei der Herstellung von Bauprodukten, bei Bau, Nutzung und Renovierung von Gebäuden und bei der Entsorgung von Bauschutt. Allein in Wien werden rund 400 Gebäude pro Jahr abgebrochen. Das ist ein enormes ungehobenes Potential für Re-Use beim Gebäuderückbau.

 

Die Machbarkeitsuntersuchung gibts zum Download hier…