Eine Forderung des österreichischen Klimarates war die Einrichtung eines Innovationszentrums für Kreislaufwirtschaft in Österreich. Mit „Circularity im Climate Lab“ in Wien ist dies gelungen. Der offizielle Startschuss erfolgte Mitte Februar.

Das in der Spittelau am Wiener Donaukanal gelegene Climate Lab ist seit seiner Eröffnung im September 2022 Innovationszentrum zur Beschleunigung des Übergangs zu Klimaneutralität. Das Ziel des Climate Lab ist es, sektorübergreifende Allianzen zu formen und Kräfte zu bündeln, um Klimaneutralität und Kreislaufwirtschaft in Österreich rascher voranzutreiben. Mitte Februar startete dort im Beisein von Klimaministerin Leonore Gewessler der neue Schwerpunkt Kreislaufwirtschaft – „Circularity im Climate Lab„. Dies setzt eine zentrale Forderung des österreichischen Klimarates – jene nach Gründung eines Zentrums für Kreislaufwirtschaft – in die Praxis um.

Klimaneutralität wird durch konsequente Klimaschutzmaßnahmen erreichbar

“Die aktuellen Krisen unserer Zeit zeigen die Grenzen linearen Wirtschaftens auf und erfordern eine fundamentale Transformation. Das Ziel der nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie ist daher die Umgestaltung der österreichischen Wirtschaft und Gesellschaft in eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft bis 2040,” so Ministerin Gewessler. Sie ergänzt: „Die Klimaneutralität 2040 ist ein ambitioniertes, aber ein erreichbares Ziel. Es ist aber nur zu schaffen, wenn wir gemeinsam mit allen Akteur:innen bis zum Jahr 2040 konsequent Klimaschutzmaßnahmen umsetzen. Kreislaufwirtschaft ist ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz. Wir haben hier schon einiges erreicht, etwa im Bereich Mehrweg und Pfand Gesetze auf den Weg gebracht. Aber da geht noch mehr und ich kämpfe tagtäglich um Allianzen, damit wir gemeinsam Klimaneutralität erreichen.“

Enorme Herausforderung

70% der Klimaemissionen stammen aus Rohstoffgewinnung, Produktion, Distribution und Nutzung materieller Güter. Nur die restlichen 30% stammen aus Personenbeförderung, Gebäudeheizung und -kühlung und Beleuchtung öffentlicher und privater Räume. Ohne drastische Reduktion des Materialfußabdrucks, wie in der Kreislaufwirtschaftsstrategie bis 2050 vorgesehen, ist effektiver Klimaschutz somit nicht möglich. Mit dem Schwerpunkt “Circularity im Climate Lab” wird sektorübergreifend an Innovationsprogrammen gearbeitet für die Umsetzung von Aspekten der österreichischen Kreislaufwirtschaftsstrategie. Re-Use Austria freut sich bereits auf die Zusammenarbeit und hofft, dass daraus nicht nur materialoptimierte grüne Nischenprodukte oder „business as usual“-Modelle mit Ökodesign-Label entstehen, sondern echte zirkuläre Geschäftsmodelle, die gleiches Wohlbefinden mit 80% verringertem Materialeinsatz produzieren. Das erfordert nicht nur technische Innovationen, sondern vielmehr auch systemische, die ungleich schwerer zu realisieren sind.

Diverse Community kommt an einen Diskussionstisch zusammen

Das Climate Lab mit seiner diversen und kuratierten Community an Innovator:innen zeichnet sich durch das Zusammenkommen von Personengruppen aus, die nicht alltäglich an einem Tisch sitzen, wie Mitarbeiter:innen führender österreichischer Unternehmen, Startups, Wissenschaftler:innen, Zivilgesellschaft und Künstler:innen. Beim Auftakt für „Circularity im Climate Lab“ kristallisierten sich drei Themen für die Innovationsprogramme heraus: Textilienkreisläufe, industrielle Sekundärrohstoffe und zirkuläres Bauen. Die nächsten Veranstaltungen der Reihe sind hier zu finden. Climate Lab ist eine Initiative des österreichischen Klima- und Energiefonds und des Bundesministerium für Klimaschutz (BMK) gemeinsam mit Wien Energie, EIT Climate-KIC und Impact Hub in Wien.

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