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Unter dem Titel „Trends für die nächste Modekollektion: Sozial und Zirkulär“ (deutsche Übersetzung von RepaNet) hat RREUSE ein Positionspapier zum Thema Alttextilsammlung veröffentlicht. Der Anlass ist hochaktuell, denn es kommen neue Verpflichtungen auf die EU-Mitgliedstaaten zu.

Die Fast Fashion stellt das Management von Alttextilien vor immer größere Herausforderungen. Denn die Masse steigt, doch gleichzeitig sinkt die Qualität und Wiederverwendung wird erschwert. Meist fehlt es auch an Transparenz in der Wertschöpfungskette; die Billigproduktion findet meist auf Kosten von Menschen und Umwelt statt. Wenn dann noch unverkaufte, ungetragene Kleidung im Restmüll landet und/oder verbrannt wird, ist wohl der Gipfelpunkt der Ressourcenverschwendung erreicht.

Ab 2025 sind die EU-Mitgliedstaaten verpflichtet, Textilien getrennt zu sammeln. Das wird große Veränderungen im Management von Alttextilien mit sich bringen. Aktuell wird ein großer Anteil der Sammlung von der Sozialwirtschaft bestritten. Doch das könnte sich ändern, wenn Herstellersammelsysteme eingeführt werden. Deshalb setzen wir uns bereits jetzt vehement dafür ein, dass die sozialwirtschaftlichen Sammler ihre Position behaupten können. In Österreich und Europa. Denn die Sozialwirtschaft ist Profi darin, faire Jobs zu schaffen und eine große regionale Wertschöpfung zu erreichen. (Lesen Sie mehr zur Textilsammlung und -verwertung auf unserer Themenseite.) Die Position der Sozialunternehmen bei der Bewirtschaftung gebrauchter Textilien muss anerkannt und unterstützt werden, um die Wiederverwendung und die damit verbundenen Sozialleistungen zu erhalten. Denn sozialwirtschaftliche Player sind im der Alttextilsektor unverzichtbar.

Im RREUSE-Positionspapier „Trends für die nächste Modekollektion: Sozial und Zirkulär“ (engl. „Vision for a New Fashion Season: Social and Circular“) werden von RREUSE konkrete Forderungen an die EU-Institutionen gestellt:

  • > Beibehaltung der Textilindustrie als Priorität in einem neuen Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft
  • > Erstellung eines Aktionsplans für Textilien mit konkreten Maßnahmen zur Abfallvermeidung und deren Finanzierung durch die Produzenten
  • > Durchführung einer Folgenabschätzung bezüglich der Verpflichtungen zur getrennten Sammlung von Textilien gemäß der neuen Abfallrahmenrichtlinie
  • > Einsetzung einer ExpertInnenarbeitsgruppe für die Textilkette
  • > Fortsetzung der Arbeit an sozialer und ökologischer öffentlicher Beschaffung
  • > Bestehen auf Transparenz in der Textilwertschöpfungskette von der Produktion über die Wiederverwendung bis hin zum Recycling

Das vollständige Positionspapier finden Sie hier. Wir werden Sie über die politischen Entwicklungen in diesem Bereich in den RepaNews am Laufenden halten.

Mehr Infos …

Zum Positionspapier

Zur englischen Version des Positionspapier auf der Website von RREUSE

Zur RepaNet-Themenseite Textilsammlung und -verwertung

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