Die neu eingeführte Tragepflicht eines Mund-Nasen-Schutzes in Geschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln hat die Nachfrage nach Masken in die Höhe schnellen lassen. Viele sozialwirtschaftliche Betriebe sind in die Produktion eingestiegen und sichern so weiterhin wichtige Arbeitsplätze. Untereinander tauschen sie sich in der #maskforce aus.

Neben den medizinisch zertifizierten Atemschutzmasken haben sich in den letzten Wochen die Mund-Nasen-(Schnell)Masken in Österreich stark verbreitet. Neben den Einwegmasken gibt es hier auch immer mehr Mehrweg-Varianten – mit einem klaren Vorteil: Diese sind bei 60°C bis 90°C waschbar und somit wiederverwendbar und ressourcenschonend. Wenn sie auch den/die TrägerIn nicht nachgewiesen vor einer Ansteckung schützen, so vermindern sie die Verbreitung der eigenen Viren durch die Luft dennoch erheblich, schützen damit alle anderen, und auch Schmierinfektionen durch das Berühren von Mund und Nase wird vorgebeugt.

Maskenfertigung als neues Produktionsstandbein

Durch die Maßnahmen zur Eindämmung von COVID-19 ist auch bei sozialwirtschaftlichen Unternehmen der reguläre Betrieb seit Mitte März stark eingeschränkt oder in manchen Bereichen sogar ganz zum Erliegen gekommen. Rasch waren innovative Ideen gefragt, damit wichtige Arbeitsplätze für Benachteiligte weiterhin gesichert werden. Hier hat sich arbeit plus, die Interessensvertretung der sozialen Unternehmen Österreichs, ins Spiel gebracht: Unter dem klingenden Namen „Maskforce“ werden soziale Unternehmen, die in der Maskenproduktion tätig sind oder darin einsteigen wollen, miteinander vernetzt.

Schnellmasken, Schutzvisiere, Einkaufwagenschutz

Die #maskforce ist eine Drehscheibe für die sozialwirtschaftliche Maskenproduktion. Die Bündelung von Erfahrungen und Ideen, von Angebot und Nachfrage und der Austausch über offene Fragen unter den Betrieben soll damit vereinfacht werden. Auch eine Blogseite wurde aufgesetzt: Diese listet diejenigen Sozialbetriebe, die aktuell Mund-Nasen-Masken produzieren. Unter den sozialen Unternehmen finden sich auch RepaNet-Mitglieder gabarage (Schutzmasken mit Dialektbegriffen wie „Ansapanier“) und Volkshilfe Wien SÖB. Neben Masken gibt es oftmals auch weitere nützliche Produkte wie Schutzvisiere (von stoff.werk.graz, einem Caritas-Nähprojekt für arbeitslose Frauen), einen Einkaufwagenschutz aus LKW-Planen (von 4everyoung.at/gute dinge –  zum Online-Shop). Wo aktuell Masken erhältlich sind, kann sich aufgrund der großen Nachfrage allerdings oft rasch ändern – bei Interesse sollte man also direkt bei den Betrieben anfragen.

In der Coronakrise zeigt sich einmal mehr die Flexibiliät der Sozialwirtschaft. Die betrieblichen Tätigkeiten werden an der gesellschaftlichen Notwendigkeit ausgerichtet – sowohl was das Angebot betrifft (in diesem Fall die Versorgung der Bevölkerung mit ausreichend Schutzmasken) als auch was die Sicherung der Arbeitsplätze betrifft. In diesen Betrieben wird Menschen, die es auf dem Arbeitsmarkt schwer haben, wieder eine sinnvolle Beschäftigung und Absicherung gegeben – eine nicht zu unterschätzende Verantwortung. Damit die sozialwirtschaftlichen Betriebe, die in der Kreislaufwirtschaft tätig sind, auch in Zukunft diese Rolle erfüllen können, fordert RepaNet, dass der Wert von sozialintegrativen Beschäftigungsmaßnahmen besonders hervorgehoben und auch gesichert wird. Denn wir brauchen auch über die Krise hinaus ein gesellschaftliches Miteinander, das alle Menschen einschließt.

Mehr Infos …

Blogseite der arbeit plus #maskforce

Häufig gestelle Fragen zum Mund-Nasen-Schutz (Dokument des Sozialministeriums)

science.orf.at: Coronavirus: Welche Maske wovor schützt

RepaNews: Sozialwirtschaft muss jetzt besonders unterstützt werden

RepaNews: Mehr Resilienz durch ein Recht auf Reparatur

RepaNews: Coronakrise trifft auch Kärntner Re-Use-Kaufhaus ReVilla

RepaNews: Statement von RREUSE: A Social and Circular Outlook 2020-2025

RepaNews: Sozial und zirkulär – so muss künftige Kleidersammlung sein