Studie: Coolproducts don’t cost the Earth

Erscheinungsjahr

2019

Organisation / AutorInnen

Europäisches Umweltbüro (EEB), mit Unterstützung der Coolproducts- und Right to Repair Kampagnen

Francisco Zuloaga, Jean-Pierre Schweitzer, Mauro Anastasio, Stéphane Arditi

Kurzbeschreibung

Ist es aus Sicht des Klimawandels sinnvoll, defekte Geräte auszutauschen, oder ist eine Reparatur besser? Schließlich sind neue Geräte oft sparsamer und wenn bei der Reparatur Ersatzteile benötigt werden, müssen diese ja auch produziert werden.

Dieser Frage sind die die Autoren mittels einer Analyse der Lebenszyklusphasen von Handys, Laptops, Waschmaschinen und Staubsauger genauer nachgegangen. Das „Leben“ eines Produkts kann in drei Phasen eingeteilt werden: Herstellung, Nutzung und Entsorgung (bzw. Verwertung). Auf die Umweltauswirkungen in den Nicht-Nutzungsphasen haben KonsumentInnen keinen direkten Einfluss. Doch machen diese etwa bei Smartphones zwischen 50 und 90 Prozent der gesamten Umweltauswirkungen aus (gemessen in CO2-Äquivalenten – engl.: Global Warming Potential).

Ob sich eine Reparatur auszahlt, ist damit allerdings noch nicht beantwortet, denn in der Nutzungsphase entstehen ebenfalls Umweltauswirkungen. Neuere Produkte sind zwar oft energieeffizienter, doch selbst mit den optimistischsten Annahmen hat dies nur einen kleinen Einfluss, gemessen am gesamten Lebenszyklus. Eine neue Waschmaschine müsste beispielsweise 25 bis 40 Jahre lang genutzt werden, damit die Umweltauswirkungen der Nicht-Nutzungsphasen, also von Herstellung und Entsorgung, kompensiert werden.

Doch auch ein kleiner Anfang hat seine Auswirkungen. Die Autoren haben berechnet, welchen Effekt die Nutzungsdauerverlängerung um ein Jahr bringen würde. Angenommen alle Laptops, Handys, Staubsauger und Waschmaschinen in der EU würden ein Jahr länger genutzt, hätte das den gleichen Effekt, als wenn zwei Millionen Autos für ein Jahr von der Straße verschwänden.

Somit ist das Fazit eindeutig: Eine Verlängerung der Nutzungsphase ist in allen untersuchten Fällen unbedingt zu forcieren. In diesem Sinne schließt die Studie mit diesbezüglichen Empfehlungen für Hersteller und Politik. Großteils wird hier der Bereich der Ökodesignvorgaben angesprochen. Dafür macht sich RepaNet mit seinem Dachverband RREUSE auf europäischer Ebene stark, ebenso für eine Reduktion der Mehrwertsteuer auf Reparaturen.

Keywords/Tags:

Elektrogeräte, Europa, Handy, Klimawandel, Kohlendioxid, Laptop, LCA, Notebook, Ökobilanz, Ökodesign, Reparatur, Smartphone, Staubsauger, Waschmaschine, Nutzungsphase, Nutzungsdauer

Downloads/Link:

Download beim europäischen Umweltbüro (englisch)

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