Geschichte und Ausblick

Seit 25. August 2004 gibt es den Verein RepaNet, der von Partnern aus dem gleichnamigen EU-Projekt gegründet wurde, um auch nach dem Auslaufen des Förderprojektes Reparatur und Wiederverwendung mit der Schaffung von Arbeitsplätzen für Benachteiligte und Bereitstellung leistbarer Qualitätsprodukte für Einkommensschwächere zu verbinden. Jüngste und bislang wichtigste Erfolge: Verankerung der Re-Use-Verpflichtung in der neuen Recycling-Baustoffverordnung sowie in der Elektroaltgeräte-Verordnung mit Empfehlung an die Sammelstellenbetreiber, dabei mit sozialwirtschaftlichen Re-Use-Betrieben zusammenzuarbeiten. Solche Erfolge kommen nicht von heute auf morgen, sie erfordern gute Vernetzung, Handschlagqualität in Partnerschaften, viel Geduld und beharrliche Überzeugungsarbeit.

Den Anstoss gaben damals die „Pioniere“ von der ARGE Abfallvermeidung aus Graz (Berthold Schleich und Matthias Neitsch) und vom RUSZ in Wien (Sepp Eisenriegler). Inzwischen ist RepaNet auf über 30 Vollmitglieder und etliche Fördermitglieder, mit noch immer steigender Tendenz, angewachsen. Damit ist die österreichische Sozialwirtschaft breit vertreten, und es gibt auch bereits Fördermitglieder aus der Abfallwirtschaft. Von Anfang an vernetzte sich RepaNet mit Schwesterorganisationen in ganz Europa: dem gemeinsamen EU-Dachverband RREUSE gelang sogar die Verankerung von Re-Use in der EU-Abfallrahmenrichtlinie und der EU-EAG-Richtlinie.

Derzeit konzentriert sich die Arbeit auf die Umsetzung von Re-Use in die Praxis durch regionale Partnerschaften zwischen kommunaler Abfallwirtschaft und sozialen Re-Use-Betrieben. Der vierköpfige ehrenamtliche Vorstand legt dabei auf nachhaltige Kooperationen und Partnerschaften wert, anstatt auf medienwirksame „Einmalprojekte“. Der „Markt“ kommt ihnen dabei stark entgegen, denn die Nachfrage nach Gebrauchtprodukten steigt unaufhaltsam, das Angebot kann diese oft schon nicht mehr decken.

Weitere aktuelle Schwerpunkte der RepaNet-Arbeit sind die Etablierung der regionalen Re-Use-Netzwerke zwischen Kommunen und Sozialbetrieben, weiters die stärkere soziale Ausrichtung der Alttextilsammlung und die Verbesserung der Wiederverwendung von Möbeln und Elektroaltgeräten. Auch soll die Fähigkeit der Menschen zur eigenständigen Reparatur durch Reparaturcafes und Reparaturkurse wiederbelebt werden. Ein wichtiges Zukunftsthema ist zudem das riesige Re-Use-Potential im Bereich Hochbau, Gebäudesanierung und Rückbau, hier besteht ein großes Potential an neuen Arbeitsplätzen im Re-Use-Bereich. Mit BauKarussell trägt RepaNet zur Etablierung von Social Urban Mining im Rückbau bei.

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