© Vorarlberger Umweltverband. V.l.: Markus Meissner, Umweltverbands-Obmann Bgm. Rainer Siegele, LR Johannes Rauch, Matthias Neitsch

Ende März haben in Vorarlberg zahlreiche Gemeinden und Regionen zu Re-Use-Sammeltagen aufgerufen. Auch RepaNet und pulswerk haben die Kampagne unterstützt. Die Aktion war ein voller Erfolg – das zeigt die Bilanz von über 3.200 Kilogramm geretteten Re-Use-Waren.

Unter dem Motto „Weitergeben statt wegwerfen“ fördert man in unserem westlichsten Bundesland Re-Use und Kreislaufwirtschaft. Im Frühjahr gab es spezielle Aktionstage so wie auch ein Gewinnspiel dazu – mit dem Ziel, brauchbare Güter vor dem Müll zu retten und in Verwendung zu behalten. Der Plan ging auf: Gesammelt wurde Ende März an sieben Altstoffsammelzentren und Bauhöfen. 3.867 Kilogramm Elektrogeräte, Hausrat, Kinderausstattung und Antiquitäten wurden dort abgegeben. Davon waren 3.233 Kilogramm intakt und somit wiederverwendbar. Das entspricht einer Re-Use-Quote von 83 Prozent – ein im Österreich-Vergleich guter Wert. Besonders im Altstoffsammelzentrum Feldkirch wurde mit 1.162 Kilo verwendbaren Re-Use-Artikeln (ohne Elektroaltgeräte!) ein Spitzenwert erreicht. Viele der Artikel wurden in den Geschäften der Caritas, integra und Lebenshilfe Vorarlberg verkauft.

Über 83% re-use-fähige Produkte

Bereits seit 2014 bieten einzelne Gemeinden und Regionen die Möglichkeit, bei Re-Use-Sammeltagen funktionsfähige Haushaltsgegenstände zur Wiederverwendung abzugeben. Diese Termine ergänzen die bestehenden ganzjährigen Abgabe-Möglichkeiten im privaten und öffentlichen Bereich, etwa für noch funktionierende, saubere und vollständige Elektrogeräte, für Kleidung oder für Möbel. Insgesamt verfolgt man in Vorarlberg das Ziel, die Re-Use-Menge weiter zu steigern.

RepaNet unterstützt die Vorarlberger Initiative. Gemeinsam mit pulswerk haben wir im März auch an der Auftakt-Pressekonferenz teilgenommen. Denn Wiederverwenden reduziert wirksam die Abfallmengen und schont die Ressourcen – das bringt uns einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft näher. Und diese brauchen wir, um unsere Wirtschaft in zukunftsfähige Bahnen zu lenken. Zudem werden im Re-Use-Bereich Arbeitsplätze für Menschen mit Schwierigkeiten am Arbeitsmarkt geschaffen, wo diese sich qualifizieren können und so neue Chancen erhalten.

Langlebige Produkte und Re-Use müssen Mainstream werden

Allerdings können diese Erfolge zunächst nur als kleiner Schritt in die richtige Richtung bezeichnet werden. Denn wenn unsere Wirtschaft wirklich kreislauftauglich werden soll, dann müssen Re-Use, Reparatur und vor allem der Kauf von deutlich weniger und gleichzeitig deutlich langlebigeren Produkten von der Nische zum Mainstream werden. Der Rohstoff-Verbrauch pro Person, der derzeit noch immer steigt, muss gesenkt werden. Recycling kann dazu nur einen sehr bescheidenen Beitrag leisten, die Rebound-Effekte sind aktuell größer als der Nutzen. Rohstoffe nachhaltig in Kreisläufen zu führen gelingt nur mit Re-Use und nur mit Arbeitsplätzen im Inland – hier hat die österreichische Sozialwirtschaft eine unverzichtbare Pionierfunktion!

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Mehr Informationen zu den Vorarlberger Re-Use-Sammeltagen

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